Montag, Juli 12, 2010

Ende Nie - 10.07.2010

900 hm, 1500 Klettermeter, 38 SL. und einer der genialsten Kalktouren die ich je geklettert bin. Nach einem Biwak an der alten Pass Strub Straße gings um 4 Uhr los Richtung Breithorn NNO Wand. Nach 1 1/2 Stunden standen wir am Einstieg in der Warteschlange, eine Südtiroler-Amerikanische Seilschaft stieg gerade ein und zwei Stuttgarter warteten direkt vor uns. Um 6 Uhr stiegen wir dann ein und ließen die Stuttgarter sofort hinter uns. Bei einem Verhauer in der 4. Seillänge zogen wir dann auch noch an der anderen Seilschaft vorbei und so war der Weg frei zum Gipfel. Nach 2 Stunden, in der 12. Seillänge, kamen wir dann zum ersten Mal in die Sonne und sofort waren wir froh darüber früh gestartet zu sein. Nihat zog sein Tempo weiterhin durch und so erreichten wir um ca. 9 Uhr den steilen Aufschwung nach dem Schuttband. In Seillänge 25. und 26. hatte ich dann einen ziemlichen Runout, da ich vor dem Wechsel vergessen hatte alle Exen mitzunehmen. Auf der Schulter dann wieder Gehgelände (übrigens wie auch die 4 Seillängen unter dem Schuttband) und danach, endlich wieder im Schatten, eine ganz schön knackige 7- Länge. Nach 8 1/2 Stunden dann das Ende der 38. Seillänge und das glänzende Wandbuchkastl vor Augen. Wir waren die 189. Begehung. Ausbinden, zusammenräumen und auf den Gipfel steigen kostete dann noch eine 1/2 Stunde und nach einem obligatorischen Gipfelfoto gings auf kleinem Pfad Richtung Schmidt Zabierow Hütte (1 Stunde). Der Abstieg kann vor allem bei Nässe ziemlich beschissen sein. Dort gönnten wir uns ein Radler und einen Kuchen. Der weitere Abstieg ist dann noch mal ein ganz schöner Hatscher (2 1/2 Stunden) und so kamen wir nach genau 15 Stunden und 7 Minuten wieder am Auto an.
Fazit: Eine tolle Tour die Kondition erfordert, die Absicherung ist gut aber kein Pläsier (man kommt schon hie und da ins Schwitzen wenn man den letzten Haken unter sich sieht, muss aber nie Todesangst ausstehen). Wer schon in der 3. Seillänge Probleme hat sollte nicht weiter, in der Headwall sind nämlich die schönsten aber auch knackigsten Seillängen.
2010_07_10_EndeNie